Hephzibah IsraelMitarbeiterprofil | Ich bin Lecturer im Bereich Übersetzungswissenschaft an der University of Edinburgh. Mein Forschungsinteresse gilt Übersetzungen von literarischen und heiligen Texten im Kontext Südasiens. Ich habe auf dem Gebiet der modernen tamil-sprachigen Literatur und Religion die Herausbildung unterschiedlicher Einstellungen zu Übersetzung und Übersetzungspraktiken untersucht. Meine Studie zur Übersetzungsgeschichte der tamilischen Bibel betrachtet das Werk als Gegenstand des Kulturtransfers zwischen sich überschneidenden religiösen, literarischen und sozialen Kontexten. Ich bin die Autorin von Religious Transactions in Colonial South India: Language, Translation and the Making of Protestant Identity (Palgrave Macmillan, 2011). Mich fasziniert mich weiterhin die Rolle, die Übersetzung bei der Verbreitung von Ideen und Konzepten über Grenzen von Sprache und Kulturen hinweg spielt. Als Leiterin der Forschungsgruppe finde ich es hochinteressant, zusammen mit Kollegen zu erforschen, wie Ideen religiöser Bekehrung und das Schreiben über das Selbst sich ab der Mitte des 18. Jahrhunderts durch Übersetzung in indisch-sprachige Literaturen entwickelte. Ich werde mit Bekehrungserzählungen arbeiten, die ursprünglich auf Tamil verfasst oder ins Tamil übersetzt wurden. Ich bringe in das Projekt theoretische Ansätze und Methoden der Übersetzungswissenschaft ein |
Matthias Frenz | In meiner Forschung untersuche ich kulturelle Begegnungen zwischen Europa und Südasien. Besonders interessieren mich dabei Religionspraxis, Literatur und Sprache; mein regionaler Schwerpunkt liegt auf dem südlichen Indien. Meine Forschung verbindet Ansätze aus der indischen Philologie, der Ethnologie und der Religionswissenschaft. Im aktuellen Projekt untersuche ich Bekehrungserzählungen, die im Zusammenhang mit deutschen, protestantischen Missionsaktivitäten in Südindien im 18. und 19. Jahrhundert entstanden sind. Ich betrachte eine einzigartige Konstellation: Ein zunehmend introspektiver europäischer Protestantismus trifft auf ein kulturell reiches und vielfältiges Missionsfeld mit eigenen Traditionen von Debatte und Reflexion. Mein Augenmerk liegt auf zwei Missionsgruppen: der Halleschen Mission, die ihre ersten Missionare im frühen 18. Jahrhundert zum dänischen Handelsstützpunkt Tarangambadi/Tranquebar sandte, und der Basler Mission, die ihre Arbeit in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im südlichen Indien aufnahm. Beide Gruppen rekrutierten fast alle Missionare in Deutschland; zugleich unterhielten sie enge Verbindungen mit anderen Missionsgesellschaften in ganz Europa. Publiziert habe ich zu protestantischen und katholischen Missionsaktivitäten in Indien vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Beispielhaft zu nennen sind meine Monographie Gottes-Mutter-Göttin (Würzburg 2004) sowie die Artikel ‘Reflecting Christianity in Depictions of Islam’, in Studies in World Christianity 14/3 (Edinburgh 2008) und ‘The Illusion of Conversion’, in Young/Seitz (eds), Asia in the Making of Christianity (Leiden 2013). |
John ZavosMitarbeiterprofil | Ich bin Senior Lecturer im Bereich Südasienstudien an der University of Manchester. Meine jüngsten Veröffentlichungen sind unter anderem Religious Traditions in Modern South Asia (Routledge 2011), in gemeinsamer Autorschaft mit Jacqueline Suthren Hirst, Public Hinduisms (Sage 2012), gemeinsam herausgegeben mit mehreren Kollegen, und eine Reihe von Artikeln zu Hinduismus und Hindu Organisationen in Großbritannien. Ich habe umfassend zur hindu-nationalistischen Bewegung gearbeitet, und ich bin Autor des Buchs The Emergence of Hindu Nationalism in India (Oxford University Press 2000). Als Teil meiner historischen und gegenwartsbezogenen Forschung zum Hindu-Nationalismus habe ich die Frage von Bekehrung und deren Rolle in der Darstellung moderner religiöser und politischer Identitäten untersucht. Ich bringe diese Perspektive in das aktuelle Projekt ein, das die gegenwartsbezogene Auseinandersetzung mit historischen Bekehrungserzählungen voranbringen möchte. Vor wenigen Jahren war ich Leiter eines vom britischen Forschungsrat AHRC finanzierten Forschungsnetzwerks “Die öffentliche Darstellung einer Religion, genannt Hinduismus” (www.arts.manchester.ac.uk/hinduism/), und ich bringe diese Erfahrung unterstützend in das aktuelle Projekt ein. |
Milind Wakankar | Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit religiöser Literatur der ersten Hälfte des indo-islamischen Jahrtausends, und Fragen zu Bekehrung liegen deshalb nahe. Stärker fasziniert mich an Bekehrung jedoch der Einblick in die Geistesgeschichte von Menschen und Gemeinschaften niedriger Kaste. In vielen Fällen (so scheint es mir) ist das, was wie “religiöse Bekehrung” aussieht, tatsächlich eine bedeutsame konzeptuell-historische Neuausrichtung für die zukünftige Geschichte dieser Gemeinschaften. Das gilt insbesondere im Zeitalter politisierter Gesellschaft mit Wahlkämpfen zwischen Parteien, die auf Kasten basieren, und weitreichenden Aufstiegsmöglichkeiten in der neuen liberalen, kapitalistischen Ordnung. Ich glaube unser aktuelles Verständnis der modernen indischen Geistesgeschichte zwischen – grob gesagt – Rammohan Roy und Gandhi muss das Konzept von Bekehrung aufnehmen. Deshalb habe ich im vergangenen Jahr wiederholt auf die Parallelen zwischen Kabir (ca. 15. Jh. n. Chr.) und Borsa Munda, den Heroen der tribalen Mundas (spätes 19. Jh.) hingewiesen. Diejenigen, die religiöse Grenzen überwachen und Gemeinschaften zu ihren vermeintlichen Ursprüngen in die Mehrheitsreligion zurückführen wollen, erscheinen wiederum selbst angezogen und abgestoßen vom Konzept der Bekehrung. Die Autobiographie ermöglicht uns, über Angelegenheiten der persönlichen Verwandlung hinauszugehen, hin zu der Art, wie Leben radikal nach einem Gedanken gestaltet werden kann in einem alles umwerfenden Ereignis (dem Ereignis der Bekehrung). Auf dieser Ebene, die unterhalb des Subjekts liegt, ist es nicht länger eine Angelegenheit von Hinduismus, Christentum oder Islam; es geht vielmehr darum, einen Platz für Bekehrte in der demokratischen Zukunft der Nation zu finden, nicht nur als Anwälte für Toleranz, sondern als Personen, die mit vollen Recht an der Aufgabe teilhaben, die Moderne nach dem Niedergang des Westens neu zu denken. Einiges der Grundlagen für diese Forschungsrichtung findet sich bereits in meinem Buch Subalternity and Religion (Routledge 2010). Innerhalb der Möglichkeiten des Projekts und mit Unterstützung des Indian Institute of Technology (Delhi), wo ich in der Abteilung Geisteswissenschaften lehre, hoffe ich, während der nächsten Jahre intensiver an der Schnittstelle zwischen Übersetzung, Bekehrung und den Geschichten indischer Sprachen und literarischer Traditionen zu arbeiten. |
Akademische Berater
Unser Projekt profitiert von der Unterstützung eines internationalen Beratergremiums, das den internationalen und interdisziplinären Rahmen der Studie widerspiegelt.
My main interest in the current project concerns missionary translation and the convergence between translation and conversion.
Professor Theo Hermans
University College London, UK
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Professor Philip Holden
National University of Singapore, Singapore
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Professor Udaya Kumar
(University of Delhi, India)
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The transition from soul to self across the cusp of modernity has received significant attention in scholarship, particularly in the work of Michel Foucault. The “technology of the self” that Foucault traces in Western Europe can be perceived in the deployment of the autobiographical form in India. My interest in this innovative project is to see how a technology of the self emerges in autobiography and how questions of agency emerge in this context.
Dr Christian Lee Novetzke
University of Washington, USA
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I am a social historian working on late nineteenth to early twentieth century Tamilnadu, coterminous with the making of modernity in the region. I am also a Tamil writer engaged in writing on social and literary themes spanning the whole range of Tamil literary history. My interest in this project stems from these varied trajectories: as a historian of print culture (The Province of the Book: Scholars, Scribes, and Scribblers in Colonial Tamilnadu, 2012) I have explored the making of print artefacts, the material foundations of publishing and the emergence of new literary forms; and as a historian of Tamil modernity I have researched the making of the modern Tamil self (‘Excising the Self: Writing Autobiography in Colonial Tamilnadu in A.R. Venkatachalapathy, In Those Days There Was No Coffee: Writings in Cultural History, 2006) through autobiographical writing. In addition, I have recovered and edited, in Tamil, various life writings (most recently, Chendrupona Natkal, [The Memoirs of S.G. Ramanujalu Naidu], 2015 and Bharatiyin Suyasarithaikal: Kanavu, Chinna Sankaran Kathai,, [The Autobiographies of Subramania Bharati]). I am also a practising translator translating between Tamil and English. My editions of classical Tamil poetry (with M.L. Thangappa) have been published in Penguin Classics (Love Stands Alone: Selections from Tamil Sangam Poetry (2010) and Red Lilies and Frightened Birds: ‘Muttollayiram’, 2011).
Professor A.R. Venkatachalapathy
Madras Institute of Development Studies, Chennai, India
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I am a social historian working on late nineteenth to early twentieth century Tamilnadu, coterminous with the making of modernity in the region. I am also a Tamil writer engaged in writing on social and literary themes spanning the whole range of Tamil literary history. My interest in this project therefore stems from varied trajectories: as a historian of print culture, I have explored the making of print artefacts, the material foundations of Tamil publishing and the emergence of new literary forms; as a historian of Tamil modernity I have researched the making of the modern Tamil self through autobiographical writing; and finally, I am also a practising translator, translating between Tamil and English
Professor Rupa Viswanath
Centre for Modern Indian Studies, University of Göttingen, Germany
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